Amtsblatt April 2025

Von Schneckenterrarien, Animation und Tränen –
Ein spannendes Interview mit Frau Baumann, aktuell Klassen-
lehrerin der Klasse 3 der Grundschule „Christian Lehmann“
Scheibenberg

Carolina: „Welches Fach unterrichten Sie am liebsten?“
Frau Baumann: Sachunterricht unterrichte ich am liebsten. Ich finde es gut, wenn Kinder durch Experimentieren, durch Anfassen oder Anschauen lernen, z. B. mittels eines Schneckenterra-
riums. Wenn Kinder Spaß an der Sache haben, dann lernen sie leichter und mit Freude. Sport unterrichte ich auch sehr gern. Ich habe als Kind schon gerne Sport gemacht. Auch hier zeige ich den Kindern die Sportübungen gerne durch Vorturnen.
Marie: „Wieso reden Sie anders als wir?“
Frau Baumann: (lacht) Weil ich von klein auf mit meinen Eltern unterwegs gewesen bin. Wir sind oft umgezogen. Von der 1. bis zur 4. Klasse habe ich z. B. in Kopenhagen, Dänemark, gelebt und bin dort zur Schule gegangen. Ursprünglich bin ich aus Berlin und habe aber auch in Bayern, auf Usedom und in Spanien gelebt. Ich lerne sehr schnell Sprachen, so kann ich mich auf französisch, englisch und spanisch verständigen. Selbst Dialekte eigne ich mir schnell an und kann, je nachdem, wo ich gerade bin, schnell die Dialekte umswitchen.
Lukas: „Seit wann sind Sie Lehrerin?“
Frau Baumann: Im November 2013 hatte ich Prüfung und seit 2014 bin ich Lehrerin.
Carolina: „Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?“
Frau Baumann: Inspiriert von den Lego-Tagen, die hier in der Turnhalle in Scheibenberg kürzlich stattgefunden haben, habe ich meine eigenen vielen Legoteile vom Boden geholt und baue
nun fast den ganzen Tag, wenn ich Zeit habe. Ich bin mit Lego groß geworden und liebe Lego bauen. Außerdem lese ich sehr gerne, arbeite im Garten, nehme an einem Spanischkurs teil, wandere, tanze und besuche gern Konzerte (Anm. d. Red.: Frau Baumann mag es zu feiern, hat sie uns verraten. ;-).
Marie: „Sind Sie schon immer Lehrerin?“
Frau Baumann: Nein, das war ich nicht. Nach meinem Abitur habe ich zunächst eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau absolviert. Ich habe zwar die Lehre abgeschlossen, allerdings hat mich dieser Beruf nicht ausgefüllt. Ich wusste, dass ich in diesem Beruf nicht arbeiten wollte. So habe ich überlegt, was ich machen könnte und habe mir meinen Jugendtraum erfüllt. Ich habe ein Jahr lang in der Animation im Clubhotel Calimera in Spanien gearbeitet. Als Animateurin hatte ich zwar auch einmal eine Show mit 40 Teens einstudiert, was auch großen Spaß gemacht hatte, aber grundsätzlich konnte ich mir zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellen, mit Kindern zu arbeiten. Nach diesem Jahr habe ich mich mit Gelegenheitsjobs in Spanien im Hotellerie- und Gaststättengewerbe sozusagen „durchgewurstelt“, habe an Rezeptionen, an Bars und in Discotheken gearbeitet. Nach dieser Zeit habe ich mit meinem damaligen Lebensgefährten ein Hotel geleitet. Es kam meine Tochter Leonie zur Welt und es wurde auch so ganz schön turbulent in meinem Leben. Schließlich stand ich mit meiner Tochter alleine da und damit war das Berufsleben in der Gastronomie beendet, denn diese Branche geht mit Kind nicht. Ich beschloss nach Berlin zurückzukehren und überlegte, was ich machen könnte.
Lukas: „Seit wann unterrichten Sie an unserer Schule?“
Frau Baumann: Ich begann hier als Lehrerin zu arbeiten mit einer eigenen 4. Klasse im Schuljahr 2014/2015. Sozusagen habe ich jetzt 10-jähriges Jubiläum.
Carolina: „Mit welchen drei Worten würden Sie sich beschreiben?“
Frau Baumann: (überlegt) Ehrgeizig, melancholisch, vielseitig interessiert.
Marie: „Warum sind Sie Lehrerin geworden?“
Frau Baumann: Ein Freund erzählte mir, dass er Lehramt studierte. Mittlerweile konnte ich mir eine Arbeit mit Kindern auch vorstellen, denn das Interesse an Kindern ist auf jeden Fall durch mein eigenes Kind geweckt worden. Abitur hatte ich ebenfalls. Ich beschloss, Lehramt zu studieren. Als Leonie 2 Jahre alt war, begann ich das Studium. Schon das 1. Semester bestärkte meine Entscheidung, auch wenn es alleinerziehend nicht immer leicht war. Mathematik war ganz schön schwer, aber ich habe meinen Bachelor an der Freien Uni und meinen Master an der Humboldt-Uni erreicht. Danach habe ich ein einjähriges Referat absolviert und noch ein halbes Jahr in Berlin als Lehrerin gearbeitet.